Die Wahl der richtigen Bank (2) : Einzelheiten zum Girokonto

Mit einem guten Girokonto lässt sich nicht nur eine Menge Geld sparen. Zusätzlich versüßen Banken Neukunden den Kontowechsel oft mit einer Geldprämie.

Einzelheiten dazu in diesem Beitrag.

In meinem ersten Beitrag zum Girokonto habe ich fünf Entscheidungskriterien für die richtige Wahl herausgearbeitet. Hier spielt zunächst einmal die Frage eine Rolle, ob ich zusätzliche Angebote wie ein kostenfreies Wertpapierdepot benötige. Für viele mindestens ebenso wichtig: An welchen Geldautomaten kann ich ohne Gebühren Bargeld ziehen? Wer etwa auf die in Deutschland am weitesten verbreiteten Geldautomaten der Sparkasse zurückgreifen möchte, der kann neben dem beitragspflichtigen Girokonto der Sparkasse ein kostenfreies Girokonto bei der 1822 direkt in Erwägung ziehen.

Ein weiterer Aspekt: Was kostet mich die Bargeldabhebung im Ausland? Hier punkten viele Direktbanken wie die DKB mit einer beitragsfreien Visa-Karte, die weltweit kostenlose Abhebungen an Automaten garantiert. Das vierte Entscheidungskriterium besteht in der Erreichbarkeit von Bankmitarbeitern vor Ort. Menschen, die den direkten Kontakt zu Bankangestellten suchen, beispielsweise alte Leute, die sonst niemanden zum Reden haben, sind eventuell mit einer Filialbank besser bedient. Bei einer Direktbank entfällt dieser persönliche Kontakt, dafür zahlt der Kunde jedoch in der Regel keinerlei Kontoführungsgebühren. Womit wir beim fünften und letzten Kriterium sind, den Kontoführungsgebühren, die vor allem von Filialbanken erhoben werden.

Der ein oder andere Leser mag jetzt zweifeln, ob sein derzeitiges Girokonto die richtige Wahl ist. Um Zweifler von einem Kontowechsel zu überzeugen, zahlen Banken oft zusätzlich noch eine Bargeldprämie für den Neukunden. Zudem bieten viele Banken einen Kontoumzugsservice an. Hierbei übernimmt ein Bankmitarbeiter die lästige Aufgabe, Arbeitgeber und andere Stellen vom Kontowechsel des Mandanten zu unterrichten. Über Vergleichsportale wie girokontopraemie.com können sich Wechselwillige über die gebotenen Geldprämien und die Konditionen der Banken informieren.

Bargeldprämie für Neukunden beim Girokonto

Einen interessanten Artikel zu diesem Thema habe ich bei welt.de gefunden. Demnach kostet ein Neukunde eine Bank neben der Eröffnungsprämie etwa 60 Euro zusätzlich, wobei ein Großteil dieser Kosten auf Werbemaßnahmen entfällt.

Wieso bieten Banken trotz hoher Kosten weiterhin ohne Bargeldprämien für Kontowechsler? Nun, einerseits können Sie mit dem vom Kunden angelegten Geld arbeiten. Allerdings dürfte sich dieser Geschäftszweig momentan kaum lohnen, denn bei der EZB können sich Banken für sehr geringe Zinsen Geld leihen. Lukrativer dürfte es sein, Neukunden  weitere Finanzprodukte wie Fonds und Versicherungen zu verkaufen. Ein oft unterschätzter ebenso wichtiger Verdienst: Dispozinsen. Pro Kunde erwirtschaften Banken laut des Artikels Einnahmen von 20-40 Euro durchschnittlich. Ein bedenkenswert hoher Geldbetrag, denn für den Kunden ist dieser kurzfristige Kredit viel zu teuer.

Dieses unsinnige Verhalten ist in Deutschland leider viel zu weit verbreitet. Hier ein Interview der Zeitschrift enorm.de mit den beiden Bestsellerautoren Marc Friedrich und Matthias Weik.

Mit Kreditkarten können Banken ebenso Geld verdienen, schließlich zahlen Akzeptanzstellen, wie beispielsweise (Online-)Shops oder Hotels, Gebühren für jede Transaktion. Bei einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 2000 Euro verdiene die Bank einen Prozent, so der Artikel von welt.de weiter.

Fazit: Für Kunden sind die Prämien bei einem Kontowechsel in jedem Fall attraktiv. Wer auf der Suche nach einem neuen Konto ist, der sollte diese in seine Entscheidungsfindung miteinbeziehen.

Vielleicht wird es irgendwann auch mal wieder eine nette Verzinsung für das Girokontoguthaben geben. Laut dem Online-Auftritt der FAZ ist immerhin mit einem leichten Zinsanstieg in diesem Jahr zu rechnen.

 

photo credit: 50 Euro Notes – European Central Bank via photopin (license)

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