Arbeit als Freelancer – Die Vor- und Nachteile

Eine Tätigkeit als Freelancer klingt für viele Menschen verlockend. Statt festen Arbeitszeiten lässt sich die Zeit frei einteilen und nur interessante Aufträge werden bearbeitet – soweit zumindest die Vorstellung. Natürlich ist diese Vorstellung etwas naiv und es gibt auch eindeutige Nachteile. Welche Aspekte für das Dasein als Freelancer sprechen und warum es in manchen Fällen doch nicht sinnvoll ist, erläutert dieser Artikel.

Ein höheres Maß an Selbstständigkeit

Einer der angenehmsten Aspekte bei der Arbeit als Freelancer ist die höhere Selbstständigkeit. Im Vergleich zu einem Angestellten gibt es mehr Flexibilität. So spielt es häufig keine Rolle, wann ein Auftrag bearbeitet wird – wichtig ist am Ende nur, dass die Aufgabe zufriedenstellend erledigt wird. Ob dies in der Nacht oder am Tag passiert, ist dabei zweitrangig. Somit lässt sich der Tag nach den eigenen Vorstellungen strukturieren. Wobei es sicherlich Leute gibt, denen eine vorgegebene Arbeitszeit guttut. Flexibilität in Bezug auf die Aufgaben, die man bearbeitet hat dabei nicht jeder Selbstständige: Hier kommt es natürlich darauf an, inwieweit man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann mit den Aufgaben, die man gerne macht. Ich denke, für viele Selbständige gehören unangenehme Aufgaben dazu, hoffentlich aber in geringerem Umfang als für Angestellte.

Flexibilität gilt für die Wahl des Arbeitsortes. Durch die steigende Bedeutung des Internets ist die Erledigung der Aufträge nur noch an einen stabilen Zugang geknüpft. Der Wohnort wird wie die Einteilung der Zeit ebenfalls eine flexible Angelegenheit. Daraus hat sich der Begriff des digitalen Nomaden gebildet. Diese ziehen analog zu ihren Vorbildern durch die Welt und nehmen überall dort Jobs an, wo sie gerade gebraucht werden. Obwohl es sich in vielen Fällen um eine Utopie handelt, sind Arbeitseinheiten am Strand theoretisch möglich. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Arbeit an Orten, wo andere Urlaub machen, wirklich so erstrebenswert ist. Schließlich ist Arbeit keine Urlaub und zu viel Ablenkung tut der Arbeit meist nicht gut.


Als digitaler Nomade ergeben sich auch Möglichkeiten, seinen formalen Wohnsitz in ein Land zu verlagern, in dem wenig Steuern bezahlt werden müssen. Mithilfe einer guten Beratung kommt dafür zum Beispiel Irland oder Dubai in Betracht. In dem Emirat fällt überhaupt keine Einkommenssteuern an, was sich als attraktiv gestaltet. Dafür muss man in Dubai allerdings die Menschenrechtsverletzungen der Regierung und Einschränkungen im öffentlichen Leben in Kauf nehmen. Vielleicht kennen einige das Video:


Die Verdienste schwanken bei Selbständigen

Dieser Punkt kann gleichermaßen Vor- und Nachteil sein. Auf der einen Seite winken Freelancern mit besonderer Qualifikation höhere Einkommen als Angestellten. Die Honorare lassen sich bei jedem Auftrag neu aushandeln, sodass nicht selten gute Verdienstmöglichkeiten entstehen. Andererseits sind die Angebote nicht immer konstant. Dies führt dazu, dass mangels Alternativen mitunter auch kleinere Honorare angenommen werden müssen. Wer also lieber auf ein festes Einkommen mit festeren Arbeitszeiten setzt, sollte sich eher nach einer normalen Anstellung in einem Unternehmen umsehen.

Höheres Risiko und Eigenverantwortung für Freelancer

Auch andere Nachteile gibt es. So geht die größere Flexibilität mit einem höheren Risiko einher. Es kann schließlich passieren, dass auch für einen längeren Zeitraum kein Auftrag zur Verfügung steht. Für diese Zeiten bedarf es daher einer entsprechenden Vorsorge. Daraus folgt eine nicht zu unterschätzende Eigenverantwortung, die nicht jedem Menschen liegt. Absicherungen für krankheitsbedingte Ausfälle und den eigenen Urlaub sind genauso einzuplanen wie Rücklagen für das Alter. Der Angestellte muss sich über diese Sachen keine Gedanken machen, er bekommt diese Zeiten bezahlt. Auf der anderen Seite ergeben sich so wieder ganz neue Möglichkeiten, die ansonsten verborgen bleiben würden.

Auch Beziehungen zu anderen Menschen lassen sich bei Festanstellung durch häufigeren persönlichen Kontakt leichter bilden. Die meisten Freelancer arbeiten alleine und verbringen ihre Zeit vor dem Computer. Dadurch erhöht sich das Risiko der Einsamkeit. Den ein oder anderen hat dies daher schon zur Rückkehr in ein Angestelltenverhältnis bewogen.

Persönlichkeit des Menschen entscheidet über bessere Art der Beschäftigung

Unter dem Strich stellt sich heraus, dass das Dasein als Freelancer einige Vorteile und auf der anderen Seite auch Nachteile aufweist. Es kommt immer auf die persönliche Einstellung zur Angelegenheit an. Bin ich ein hochqualifizierter Programmierer, der gerne reist, persönliche Risiken eingeht und eigenverantwortlich seine Finanzen planen kann? Dann kann die Lebensart eines digitalen Nomaden das richtige für mich sein? Oder bevorzuge ich Sicherheit und gleichbleibende persönliche Kontakte und die feste Trennung von Arbeit und Freizeit? Dann kommt eher die Festanstellung in Frage.

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