In Deutschland sind die Eintrittspreise für Bundesligaspiele grundsätzlich human im Vergleich zu anderen Ländern wie England. Es gibt aber große Unterschiede zwischen einzelnen Spielen.
Für brisante Partien gegen einen namenhaften Gegner oder für Derbys legt man auch hierzulande viel Geld auf den Tisch. Bei Spielen der UEFA Champions League gilt dasselbe. Außerdem werden die Tickets logischerweise mit zunehmendem Fortschritt des Wettbewerbs teurer.
Wenn Fans ihre Karten direkt beim Verein beziehen können, zahlen sie bei stark nachgefragten Spielen im Vergleich zum Schwarzmarkt moderate Preise, obwohl manche Vereine einen sogenannten Topspielzuschlag für beliebte Paarungen verlangen.
Hier kommen einige Beispiele für teure Partien und Geheimtipps für guten und gleichzeitig günstigen Fussball.
Kommen wir nun zu den von mir beobachteten Preisen bei Bundesliga- und Champions-League-Duellen. Der angegebene Preis bezieht sich jeweils auf einen einfachen Sitzplatz oder einen Stehplatz.
Ticketpreise Bundesliga
Bayer Leverkusen vs Hamburger SV: Sitzplatz 20 Euro
Das schöne an Bayer Leverkusen ist, dass die ganz große Nachfrage nach Tickets bei der Werkself selten da ist, weil es eben längst nicht so viele Fans gibt wie beim BVB oder S04. Daher findet man hier oft guten Fussball für wenig Geld und kann die Tickets direkt beim Verein ordern, weil das Stadion noch nicht ausverkauft ist. Den Sitzplatz in der Kurve habe ich selber erworben vor etwa 14 Tagen und ich habe gerade gesehen, dass immer noch Tickets für das Spiel erhältlich sind.
Anders sieht die Situation natürlich aus, wenn Gegner wie Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04 in der BayArena gastieren: Die Popularität der Gastmannschaft treibt dann die Preise in die Höhe.
Borussia Dortmund vs VFB Stuttgart ca. 80 Euro
Ein anderes Bild bietet sich beim BVB. Es hat sich mittlerweile rumgesprochen, dass die Dortmunder guten Fussball spielen und so treiben auch viele Erfolgsfans die Preise in die Höhe. Für das vergleichsweise wenig brisante Spiel des BVB gegen die Schwaben aus Stuttgart muss man ungefähr 80 Euronen auf den Tisch legen. Klar, es gibt mit Sicherheit noch viel weniger attraktive Gegner als Stuttgart, etwa Wolfsburg oder Hoffenheim. Gegen solche Mannschaften wird es dann günstiger, aber Tickets für 20 Euro wie in Leverkusen wird man kaum bekommen.
Nicht ganz so schlimm, aber auch preislich erhöht sind Tickets für Heimspiele von Schalke 04. Hier zahlt man derzeit etwa 40 Euro für ein Ticket fürs Spiel Schalke gegen Stuttgart.
Borussia Dortmund vs Schalke 04 ca. 150 Euro
Beim Revier-Derby zahlen Fans tatsächlich für eine Karte öfter mal 150 Euro. Zwei Mannschaften mit vielen Fans und gleichzeitig ein sehr brisantes Derby sorgen für Mondpreise. Fairerweise muss man sagen, dass die Preise hier stark schwanken: Es gab auch einige Fälle, in denen Fussballbegeisterte “nur” 80 Euro auf den Tisch legen mussten.
Ticketpreise Champions League
Bayer Leverkusen vs Schachtjar Donezk ca. 20 Euro
Für einen Sitzplatz zahlt man bei diesem Spiel nur etwa 20 Euro. Neben Leverkusen trägt auch der nicht allzu große Name des Gegners (auch wenn Donezk lange kein unbeschriebenes Blatt mehr ist) zum geringen Preis bei.
Dortmund vs Arsenal London 80- 120 Euro
Dortmund und dazu ein attraktiver Gegner, bei dem drei deutsche Nationalspieler auflaufen könnten (Özil, Podolski und Mertesacker) sorgen für einen sehr hohen Preis.
Schalke vs Chelsea London 50-90 Euro
Für Schalkes Heimspiel gegen die wohl stärkste Mannschaft in der Gruppe zahlen Fans mit etwas Glück nur 50 Euro für eine einfache Sitzplatzkarte.
Fazit: Dortmund auch preislich in der Champions League
Dortmund-Fans ohne Dauerkarte müssen viel Geld für ihre Tickets auf den Tisch legen. Ebenso zahlen Schalker auf dem Schwarzmarkt einen Haufen Geld. Wer dagegen mit Leverkusen sympathisiert oder einfach gute Spiele sehen möchte, der findet in den Heimspielen der Werkself eine preiswerte Alternative, denn für viele Spiele zahlt man für einen einfachen Sitzplatz nicht mehr als 20 Euro.
An den hohen Schwarzmarktpreisen wird auch deutlich, dass Bundesligavereine sehr viel mehr Geld für ihre Tickets verlangen könnten. Tun sie aber nicht, unter anderem deswegen, weil es dann große Proteste von Seiten der Fans gibt (siehe Viagogo-Debatte bei Schalke 04 in der Sommerpause).