Eine spannende Doku lief vor einigen Tagen in der ARD. Es geht um Bananen, die in Deutschland seit Jahren für wenig Geld zu haben sind und und deren Preisentwicklung anderer Obst-und Gemüsearten meilenweit hinterherhinkt. Die Doku hat für mich mehrere interessante Aspekte beleuchtet: Sie beluchtet in großen Teilen die Macht der großen Supermarktketten in Deutschland, die mit ihren knallharten Preisverhandlungen für sehr schlechte Löhne der Arbeiter auf den Bananenplantagen in Chile sorgen.
Bananen haben laut der Doku für den Lebensmitteleinzelhandel eine wichtige Funktion: Sie sollen die Kunden, die bei Bananen oft sehr gut über den Preis informiert sind, in den Laden locken. Dafür verzichten Aldi & Co. bei diesem Produkt auf den Gewinnaufschlag und generieren Gewinne durch den Verkauf weiterer Produkte, die der Kunde dann kauft. Auf der anderen Seite beleuchtet die Doku auch das Verhalten der Konsumenten, für die zwar laut eigener Aussage Produktionsbedingungen sehr wichtig sind, die aber dennoch bei schlechten Bedingungen produzierten Produkte zum günstigsten Preis kaufen.
Spannend ist auch die Rolle des Bananenhändlers Chiquita. Chiquita war in den 90ger-Jahren heftiger Kritik in Deutschland ausgesetzt, es gab Demonstrationen gegen die Firma, die als Inbegriff der Ausbeutung gesehen wurde. Chiquita hat sich seitdem geändert und die Produktionsbedingungen stark verbessert, was jedoch bei den Konsumenten in Deutschland kaum angekommen ist. Da Chiquita diese höheren sozialen Standards Geld kosten, sind auch die Bananen teurer als Konkurrenzprodukte, was einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz darstellt.
Aber seht selbst: