Gastbeitrag: Selbstständig während der Pandemie: Tipps für einen erfolgreichen Onlineshop

Die Corona-Pandemie hat für viele Berufstätige zu einer veränderten Situation geführt: Selbstständige mussten zeitweise ihre Ladengeschäfte schließen, freie Mitarbeiter haben ihre Beschäftigung verloren, Freelancer verzeichneten Umsatzeinbußen. Neue berufliche Wege sind erforderlich, um die finanzielle Existenz zu sichern. Eine vielversprechende Option ist der Aufbau eines Onlineshops. Der Kauf über das Internet boomt nicht erst seit der Corona-Pandemie: Der Trend hat bereits seit längerem eingesetzt.

Das Wichtigste zuerst: Der Businessplan

Der Aufbau eines Onlineshops stellt abhängig von der Ausgangssituation eine Geschäftserweiterung oder eine Geschäftsneugründung dar. In beiden Fällen hilft ein Businessplan bei der Planung und bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten. Banken und Investoren verlangen nach einem Businessplan. Für Sie selbst ist die Erstellung eines Businessplans hilfreich, da er die Grundlage für die detaillierte Planung und den Aufbau des Geschäftsmodells darstellt.

So ist ein Businessplan aufgebaut

Es ist kein einheitlicher Aufbau vorgegeben. Sie entscheiden, welche Struktur Sie dem Businessplan verleihen. Die folgende Übersicht stellt eine Empfehlung für eine mögliche Gliederung dar:

  • Deckblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Executive Summary
  • Gründerperson, Gründerteam
  • Zielkunden
  • Geschäftsidee
  • Markt & Wettbewerb
  • Strategie
  • Marketing
  • Unternehmen
  • Finanzplan
  • Kapitalbedarf, Rentabilität
  • SWOT
  • Meilensteine
  • Anhang

Situation analysieren – Strategien ableiten: Die SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse ist ein Instrument zur Entwicklung von Strategien. Sie analysieren Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Beispielgrafiken geben diesen Sachverhalt wieder und dienen zur Orientierung.

Nachdem Sie die interne Analyse (Stärken und Schwächen) und die externe Analyse (Chancen und Risiken) durchgeführt haben, betrachten Sie die unten stehenden Kombinationen, um mögliche Online-Marketing-Strategien abzuleiten:

  • Stärken-Chancen
  • Stärken-Risiken
  • Schwächen-Chancen
  • Schwächen-Risiken

Die Entscheidung für den Online-Shop ist gefallen: Wichtige Überlegungen

Wenn die Vorüberlegungen und Analysen ergeben haben, dass der Aufbau eines Online-Shops realisierbar und vielversprechend ist, dann beginnen Sie mit der detaillierten Planung und der Umsetzung Ihres Vorhabens. Im Rahmen der Erstellung des Businessplans sind Sie bereits wichtigen Fragen, wie die Frage nach der Zielgruppe, nachgegangen. Diese Punkte müssen nun vertieft werden. Die Zielgruppenanalyse ist nämlich wichtig, um den Online-Shop entsprechend den Kundenpräferenzen und den Kundenwünschen zu gestalten. Sie legen im Rahmen des Marketings die Produktgruppen, die Preise, die Kommunikation und den Vertrieb fest. Grundlage ist der Marketing-Mix:

  • Produktpolitik
  • Preispolitik
  • Kommunikationspolitik
  • Vertriebspolitik

Das Video „Marketing-Mix: Die 4P des Marketing“ erklärt den Marketingmix anschaulich.

Die Zahlungsmöglichkeiten in einem Online-Shop

Für viele Kunden ist die Frage nach den angebotenen Zahlungsoptionen ein Entscheidungsfaktor. Bieten Sie nicht die Zahlungswege an, die von den Kunden akzeptiert werden, dann gehen Sie das Risiko ein, potenzielle Kunden abzuschrecken. Auf der anderen Seite können Sie Ihre Entscheidung nicht ausschließlich von den Kundenforderungen abhängig machen. Die einzelnen Zahlungsoptionen besitzen spezielle Vorteile und Nachteile, die zu berücksichtigen sind. Doch zunächst sollten Sie wissen, welche Zahlungsmöglichkeiten für den Online-Shop existieren und welche dabei für die Kunden relevant sind.

Im Jahr 2020 besaß der Kauf auf Rechnung bei Online-Bestellungen einen Marktanteil von 30,4 Prozent, wodurch es sich um die am häufigsten genutzte Zahlungsmöglichkeit handelte. Auf Platz 2 befindet sich PayPal mit einem Anteil von 24,9 Prozent, gefolgt vom Lastschriftverfahren mit 17,9 Prozent. Platz 4 belegt mit 11,8 Prozent die Kreditkartenzahlung. 3,6 Prozent des Umsatzes wird mittels Vorkasse abgewickelt. Zahlung bei Abholung besitzt einen Umsatzanteil von 2,9 Prozent. 2 Prozent der Käufe sind als Finanzierung gestaltet. Weitere Zahlungsoptionen – die jeweils einen Anteil von weniger als 2 Prozent besitzen – sind Sofortüberweisung, Amazon Pay und Nachnahme.

Rechtliche Aspekte beim Betrieb eines Online-Shops: Das Impressum

Ein rechtlich relevanter Aspekt ist das Impressum. Der Online-Shop muss wie jede andere Webseite auch über ein vollständiges Impressum verfügen. Es empfiehlt sich, hierzu rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Vor allem beim Betrieb des Online-Shops in verschiedenen Ländern ist Vorsicht angebracht – zudem müssen jeweils aktuelle Änderungen der entsprechenden Vorgaben berücksichtigt werden. Zentrale Vorgaben zum Impressum finden Sie vor allem im Telemediengesetz. Das Impressum muss in jedem Fall eine ladungsfähige Adresse enthalten, leicht auffindbar sein und die schnelle Kommunikationsaufnahme mit Ihnen ermöglichen.

Mit SEO zum Erfolg

Der beste Online-Shop ist wirkungslos, wenn er den Kunden nicht bekannt ist. Traffic ist erforderlich, um Umsatz zu generieren. Mittels Suchmaschinenoptimierung (SEO) machen Sie Interessenten auf Ihren Online-Shop aufmerksam und gewinnen Kunden. SEO beinhaltet Maßnahmen, die die Sichtbarkeit verbessern. Das Ziel ist das Erlangen einer guten Platzierung in den Ergebnissen der Suchmaschine. Im Allgemeinen erfolgt die Optimierung für Google, da es sich um die am häufigsten genutzte Suchmaschine handelt und eine Optimierung bei Google meistens auch zu einer guten Platzierung bei anderen Suchmaschinen führt. Weltweit besaß Google im Jahr 2021 einen Marktanteil von 86,19 Prozent.

Der Aufbau eines Online-Shops ist bei genauer Analyse und Planung also eine vielversprechende Möglichkeit, eine wirtschaftliche Basis zu legen und Umsatzpotenzial zu nutzen.

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