Tinte oder Laser: Wann lohnt sich welcher Drucker?

Viele Menschen stehen in ihrem Leben immer wieder vor der Entscheidung, ob Sie einen Tintenstrahl- oder Laserdrucker anschaffen. Am Beispiel dieser beiden Druckerarten lässt sich auch die aus der Wirtschaftslehre bekannte Unterscheidung zwischen Fixkosten und variablen Kosten sehr gut erklären. Zudem gibt es weitere Lebensbereiche, in denen Menschen von der Systematik her ähnlichen Entscheidungsproblemen ausgesetzt sind.

Die Diskussion ,,Tinte oder Laser” beginnen wir mit erstgenannten Druckern.Tintenstrahldrucker haben typischerweise sehr geringe Anschaffungskosten. So habe ich für meinen Canon Drucker damals nur 59 Euro bezahlt. Allerdings entstehen in der Folge sehr hohe Kosten, wenn die Tintenpatronen gewechselt werden müssen. Mein Drucker benötigte fünf verschiedene Farbpatronen, die, original von Canon, jeweils 13(!) Euro kosten. Laserdrucker dagegen sind in der Anschaffung relativ teuer. Dafür sind jedoch die Folgekosten recht gering: Die für Laserdrucker benötigten Toner kosten zwar 60-90 Euro, dafür kann man mit einem Toner auch sehr, sehr viele Seiten drucken.

Die Anschaffungskosten der Drucker stellen für den Käufer Fixkosten dar, denn sie fallen unabhängig von der produzierten Menge (= gedruckte Blätter) an. Die variablen Kosten dagegen sind die Kosten für Patronen und Toner, denn diese werden in Abhängigkeit von der gedruckten Menge verbraucht.

Wann lohnt sich also der Kauf eines Tintenstrahlers, und wann der eines Laserdruckers? Die Antwort ist intuitiv einleuchtend: Für Personen, die wenig drucken lohnt sich der Tintenstrahl-Drucker, für Leute die einen hohen Druckbedarf haben dagegen stellt der Laserdrucker die beste Wahl dar. Irgendwo, bei einer mittelmäßigen Menge gedruckter Seiten spielt es keine Rolle, für welche Art Drucker man sich entscheidet.

Bild: Die Gesamtkosten (y-Achse) in Abhängigkeit von der Druckmenge (x-Achse). Der Schnittpunkt der Geraden mit der y-Achse gibt die Fixkosten an, die beim Laserdrucker höher sind. Die Gesamtkosten steigen aber schneller beim Tintenstrahler (größere Steigung der Geraden). Im Schnittpunkt verursachen beide gleich hohe Kosten.

 

Diese Grafik basiert auf der Nutzung der Originaltinte.Für gewöhnlich lässt sich jedoch vor allem bei den Druckerpatronen eine Menge Geld sparen. Bei meinem Canon Drucker etwa war es möglich, mit den elektronischen Chips, die man von Originalpatronen übernehmen musste, Patronen von anderen Herstellern zu betreiben. Diese Patronen kosteten nur etwa 2 Euro pro Stück, d.h. nur etwa 15% der Canon-Patronen. Diese Möglichkeit macht den Laserdrucker natürlich tendenziell unattraktiver.

Wenn wir jedoch wieder zurückgehen zum Ausgangsbeispiel: In der Realität kommt es oft vor, dass es zwei Alternativen gibt. Entweder die mit den hohen Fixxkosten, aber den geringen variablen Kosten oder umgekehrt jene mit geringen Fixkosten, aber hohen variablen Kosten.

Etwa bei Kaffeemaschinen: Kaffeemaschinen, die mit Pads funktionieren entsprechen typischerweise von der Kostenstrunktur unseren Tintenstrahlern. Kaffeevollautomaten dagegen korrespondieren mit Laserdruckern, denn die Anschaffung ist sehr teuer, danach kostet jede Tasse jedoch recht wenig Geld.

Auch bei den Kaffeemaschinen kann der Kunde übrigens seine variablen Kosten bei den in der Anschaffung günstigen Pad-Maschinen verringern, indem er zu den Produkten anderer Hersteller greift. Natürlich sind die Produzenten dieser Pad-Maschinen (die gleichzeitig auch die Pads verkaufen) nicht begeistert, wenn der Kunde seine Folgekosten senken kann. Der Hersteller Nespresso etwa hatte versucht, anderen Herstellern von Nespresso-Kaffeepads zu verbieten, diese zu verkaufen. Das Landgericht Düsseldorf entschied jedoch, dass dieser Verkauf von Nespresso geduldet werden muss.

Zurück zu den Beispielen für die Kostenstruktur. Auch im Autobereich ist das gleiche Muster zu erkennen. Kauft eine Kunde etwa Dieselautos, die teurer in der Anschaffung und günstiger im Verbrauch sind, oder schafft er ein Auto an, dass mit herkömmlichem ,,Super”-Sprit läuft. Letzteres ist günstiger in der Anschaffung, aber teurer beim Verbrauch.

Vielleicht fallen euch noch weitere Beispiele ein. Dann hinterlasst gerne einen Kommentar (natürlich auch bei anderen Anmerkungen)!

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7 Gedanken zu „Tinte oder Laser: Wann lohnt sich welcher Drucker?“

  1. Die Erläuterung gefällt mir sehr gut, da ich selbst vor einigen Wochen darüber nachgedacht habe, welchen Drucker ich mir anschaffen soll. Patrone oder Laser. Bin am Ende beim Laserdrucker gelandet, weil dieser einfach schönere Ausdrucke macht und deutlich schneller ist als ein der Patronendrucker.

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