Die Bahncard und andere Angebote der Bahn: Teil I, die Konsumentensicht

Das deutsche Zugunternehmen bietet seinen Kunden spezielle Bahntarife an. So kann der Bahnfahrer, wenn er eine Bahncard für einen bestimmten Zeitraum erwirbt, bei jeder Bahnfahrt einen bestimmten Prozentsatz sparen. Das deutsche Bahnunternehmen bietet drei verschiedene Bahncards an, nämlich die 25er, die 50er und eine 100er. Dieser Artikel wird sich darum drehen, wann sich für den Konsumenten die Bahncard lohnt.

Der Kunde spart bei der Bahncard 25 entsprechend des Zahlenwertes ein Viertel (=25%)des Normalpreises, bei der 50er die Hälfte und mit der 100er Variante fährt er sogar komplett kostenlos. Für eine Bahncard 25 zahlt man 59 Euro pro Jahr (ermäßigt, z.B. für Studenten 39 Euro), für eine Bahncard 50 legt der Kunde 240 Euronen auf den Tisch (ermäßigt 122 Euro) und für eine Bahncard 100 sind fast 4000 Euro zu berappen.

Für welchen Typ Mensch lohnt sich also der Erwerb einer Bahncard? Grundsätzlich ist die Tendenz klar und die Lösung erscheint einfach: Wer viel bahnfährt, der bekommt die Kosten für seine Bahncard wieder rein. Je teurer die Bahncard, desto mehr Einsparungen bei seinen Fahrten muss der Kunde realisieren. Deshalb wird  eine Bahncard 50 im Vergleich zu der 25er immer attraktiver, je mehr Geld der Kunde bei Normalpreisen für Zugfahrten ausgibt.

Deutlich komplexer wird die Rechnung jedoch, wenn man die ,,Sondertarife” der Bahn berücksichtigt. Auf diese Sondertarife erhält ein Bahncard-Inhaber keinen zusätzlichen Rabatt. Wenn Menschen in der Gruppe verreisen, stellen Gruppentickets wie das Schönes-Wochenende-Ticket oft die preiswerteste Alternative dar. Mit diesem Ticket können bis zu 5 Personen einen Tag lang mit allen Regionalbahnen und auch Bussen durch Deutschland fahren und zahlen insgesamt nur 40 Euro (das entspricht bei 5 Personen 8 Euro pro Person). Auch Einzelpersonen können durch Sondertarife profitieren, etwa indem sie  ,,Ländertickets”, die einen Tag freie Fahrt im entsprechenden Bundesland garantieren, in der Version für eine Person kaufen. Auch bei diesen Ländertickets für eine Person kann der Einzelne im Vergleich zum Normalpreis Geld sparen, was die Bahncard wiederum tendenziell unattraktiver macht.

Auch Personen, die öfter in Schnellzügen wie dem ICE unterwegs sind, können mit entsprechenden Sonderangeboten sparen. Wenn man bei der Bahn etwa weit im Voraus seine überregionale Bahnfahrt plant, kann man viel Geld im Vergleich zum Normalpreis sparen. Bei dieser Form von Sonderangeboten ist jedoch zu beachten, dass sich auch der Sparpreis mit der Bahncard25 drücken lässt. Und letztlich gibt es auch immer wieder bestimmte Aktionen der Bahn, wie etwa der Verkauf von Hin-und Rückfahrtickets zu einem beliebigen Ziel bei Lidl für 69 Euro oder etwa der aktuelle Deutschland-Pass, der quasi eine Bahncard 100 für einen Monat darstellt. Bei den beiden letztgenannten Angeboten erhalten Bahncard-Inhaber übrigens keinen zusätzlichen Rabatt.

Fazit: Wer den Kauf einer Bahncard plant, sollte dies gut durchrechnen. Auch wenn eine Bahncard 50 etwa für Studenten nur die Hälfte kostet, muss man immer noch eine Menge Geld ,,wieder reinfahren”. Dabei ist zu berücksichtigen dass die vielen Sonderangebote der Bahn tendenziell die Bahncard unattraktiver machen, vor allem auch, weil bei diesen oft nicht zwischen Bahncard-Inhabern und ,,normalen” Kunden preislich differenziert wird. Besonders Personen, die oft in Gruppen reisen, profitieren von diesen Sonderangeboten und sollten genau hinschauen, ob die Fahrten, bei denen sich durch die Bahncard Rabatte realisieren lassen, deren Kauf tatsächlich rechtfertigen.

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2 Gedanken zu „Die Bahncard und andere Angebote der Bahn: Teil I, die Konsumentensicht“

  1. Zitat 1: “Auf diese Sondertarife erhält ein Bahncard-Inhaber keinen Rabatt, wenn er eine Bahncard besitzt” -aha, aber wenn der Bahncard-Inhaber keine Bahncard besitzt doch, oder was?
    Zitat 2: “Bei dieser Form von Sonderangeboten ist jedoch zu beachten, dass sich auch der Sparpreis mit einer Karte weiter, der Bahncard entsprechend, drücken lässt.” – Und was stimmt jetzt?
    Beides: wer die teurere BC50 hat, kriegt KEINE Sonderangebote, während mit BC25 vom Sonderpreis 25% abgehen.- Das ist für den Marketing-Unterricht ein gutes Beispiel für idiotische Preisdifferenzierung!

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  2. Zu Zitat 1: Idiotische Satzformulierung von mir, habe ich korrigiert, danke.

    Ist es wirklich so, dass man auf die Sparpreise der Bahn mit der BC50 im Gegensatz zur BC25 keinen Rabatt bekommt? Nach meinen kurzen Recherchen hast du tatsächlich Recht. Unglaublich und typisch. Ich passe den Text an.

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