Aus Bonn Tannenbusch kam der Extremist, der eine Bombe auf einem Gleis am Bonner Hauptbahnhof platziert hatte, die jedoch glücklicherweise nicht detonierte. Handelt es sich bei diesem Viertel also um das “Ghetto” Bonns?
Der letzte Beitrag beschäftigte sich mit dem Film “Die fetten Jahre sind vorbei”, der sich kritisch mit dem Kapitalismus auseinandersetzt. Passend dazu kommt hier ein Beitrag über meinen aktuellen Wohnort, Bonn Tannenbusch.
Kommt man nach Tannenbusch, bemerkt man schnell, dass es sich um einen Problembezirk handelt: Ich nehme euch mal mit zu einem imaginären Rundgang durch die Hood.
Insgesamt fällt auf: Überall stehen oder liegen Einkaufswagen herum. Viele Menschen nehmen den vollen Einkaufswagen nämlich mit nach Hause. Einkaufswagen liegen aber auch auf Schulhöfen herum. Offensichtlich haben Kinder in diesem Bezirk viel Langeweile, da kann ein Einkaufswagen zumindest kurzzeitig für Abhilfe sorgen.
Müll ist jedoch erstaunlicherweise nur teilweise ein Problem: An meinem Wohnheim, in dem hauptsächlich Studenten wohnen, sieht man ab und an ganze Müllladungen in den Büschen verteilt.
Zudem wimmelt es im Papiermüllcontainer oft nur so von Restmüll. Der Grund dürfte sein, dass hauptsächlich ausländische Studenten hier wohnen, in deren Ländern Mülltrennung noch nicht praktiziert wird. Oft stehen wohl auch mangelnde Deutschkenntnisse dem ordnungsgemäßen Wegwerfen von Abfall im Weg. Das restliche Tannenbusch ist nicht viel schlimmer verschmutzt als der Innenstadtbereich Bonns.
Geht man mittags in den zentralen Einkaufsmarkt “Hit”, kommen einem gerne mal Gruppen von Kindern mit Chipsdosen entgegen. Statt einem ausgewogenen Mittagessen scheinen mehrere Kinder Kartoffelchips zu konsumieren. Der Grund: Ein großer Teil Tannenbuschs besteht aus Sozialwohnungen, die sich in mehreren Hochhausern nahe der Bahnhaltestelle “Tannenbusch Mitte” befinden. Unter weniger gebildeten Eltern gibt es einen Teil, der seinen Kindern nicht beibringt, wie man sich einigermaßen gesund ernährt.
“Sind wir hier in Nazi-Deutschland?”
Auffällig ist, dass es auch außerhalb meines Wohnheims Menschen und Kinder ganz unterschiedlicher Herkunft gibt. Das Zusammenleben geht dabei nicht immer reibungslos ab.
Eine kleine Anekdote: Im Supermarkt, in dem eine Security-Kraft an der Kasse wacht, erlebte ich vor kurzem, wie eine Kassiererin einen Konflikt mit einem schwarzen jungen Mann, etwa 16 Jahre alt, hatte. Der Junge hatte seine Sachen auf das Kassenband gelegt und verdeckte mit einer Tüte diese Gegenstände. Darauf bat ihn die Kassiererin, die Tüte hochzuheben, damit sie sehen konnte, ob er etwas darunter verbarg.
Da regte sich der Typ auf und fragte: “Sind wir denn immer noch in Nazi-Deutschland?” Es gab noch einige Wortwechsel, während derer der Junge patzig Geldstücke in Richtung der Frau warf(!) und diese ihm Hausverbot androhte. Ein Kollege, der mit dem Jungen unterwegs war, unterstellte der Frau danach auch noch einmal Rassismus, dann zogen die Jungen ab. Darauf brach die Kassiererin in Tränen aus, was mir sehr leid tat.
Einerseits hat der Junge vermutlich schon Einiges an offenem oder verdecktem Rassismus erlebt, was seinen heftigen Rassismus-Vorwurf teilweise erklärt. Dennoch war ich sauer auf den Typen, schließlich werde ich in diesem Supermarkt oft auch nach dem Inhalt meines Rucksacks gefragt, wenn ich an der Kasse stehe.
Menschengruppen auf den Straßen der Dunkelheit
Im Supermarkt selbst, der sich über zwei Stockwerke zieht und eine sehr große Auswahl bietet, kommen einem ab und zu vollkommen verschleierte Frauen entgegen. Einmal hätte ich fast ein Getränkeregal umgerannt, so habe ich mich erschreckt, als ich von einer Frau nur die durch den Sehschlitz sichtbaren Augen erkennen konnte.
Verlässt man den Einkaufsmarkt in Richtung Bahnhaltestelle, schlendert man möglicherweise an einem Stand von Salafisten vorbei, die Menschen in ein Gespräch verwickeln wollen. Diesen Stand habe ich persönlich erst einmal gesehen, in der Zeitung wird jedoch öfter mal vor den Extremisten in Bonn Tannenbusch gewarnt.
Vor einem Hochhaus steht fast jeden Tag die Polizei. Die scheinen derzeit nach einer Person zu fahnden. Dies wundert mich nicht: Abends oder nachts, wenn man an der Bahnhaltestelle “Tannenbusch Mitte” vorbeifährt, halten sich dort fast immer Gruppen von Menschen ausländischer Herkunft auf. Oft parken abends auch Autos mit mehreren Insassen in diesem Bereich. Mir fallen nicht viele Gründe ein, warum Gruppen von Menschen in dunklen Gassen auf der Straße stehen oder mit ihrem Auto parken. . Passend dazu fährt man abends öfter mal mit heruntergekommenen Gestalten vom Bonner Hauptbahnhof nach Tannenbusch.
Sobald Böller für die Silvesternacht verfügbar waren, ging in Tannenbusch die Knallerei loß. Ich kenne das natürlich auch aus anderen Wohngegenden, aber hier war es schon sehr extrem. Sehr viel und sehr laut.
Insgesamt mache ich mir tagsüber gar keine Gedanken, wenn ich in den Hit-Supermarkt oder durch andere Straßen gehe. Abends und nachts allerdings habe ich ein mulmiges Gefühl, wenn ich an der nahegelegenen Haltstelle “Tannenbusch Mitte” vorbeigehe oder -fahre. Alles in allem kann man auch in Tannenbusch leben, ohne um sein Leben fürchten zu müssen.
Ich ziehe demnächst mit 2 halbwüchsigen Töchtern in den etwas ‘beschaulicheren’ Teil von Tannenbusch. Dieser Artikel hat gutgetan nachdem die meisten mit schreckgeweiteten Augen auf diese Nachricht reagieren.
BUSCHDORF <3
Dieser Artikel beschreibt ganz gut das Tannenbusch das ich kennen gelernt habe. Vor 2 jahren war ich fasziniert von dieser Welt der unterschicht. So was kannte ich aus meinem schicken kölner bezirk nicht. Was ist mit den Drogen??? Warum haben sie die nicht erwähnt. Und die Dealer, die ihre Wahre an minderjährige verticken. Tannenbusch ist mein persönlicher Albtraum geworden, wurde ich dort von Ausländern auf Amphe gesetzt, eingesperrt und missbraucht und gedemütigt. Ich empfinde wut. Denn der weg nach tannenbusch hat mir, einer naiven 20 jährigen ein Trauma geschaffen gegen das ich jetzt mein leben lang ankämpfen darf.
Ich arbeite als Busfahrer!
Wenn ich in dieser Gegend bin, bekomme ich hass gegen diese Menschen.
Die Fahrer von der SWB tuhen mir echt leid, zum Glück muss ich dort nicht täglich fahren. Ekelhaft..
Alles nur Drogen dealer für nichts zu gebrauchen. Bekommen sogar neue Straßen, neue Fußgängerzone alles zahlt der Steuerzahler.
Alles 30 Er Zonen alles abgesichert, damit diese Kakerlaken sich ungestört vermehren können.
Ich habe allerdingt kein Problem mit Südländern, aber ein Problem mit Schmarotzer, Diebe, Kriminalität, mit Dealern, mit Asis. Zur 70 % sind das alles Südländer in Tannenbusch. Gegen diese Menschen habe ich ein Problem.
Ich bin selbst ein Ausländer, aber solche Menschen die da wohnen, sind in meinen Augen Tiere und keine Menschen.
Wer dort lebt, sich eine Wohnung oder Haus kauft, ist selber Schuld..
Für Wohlhabende Familien ist diese Gegend meinerseits nicht zu empfehlen.
Vielen Dank für Ihr ehrliches und mutiges Kommentar. Ich habe in Bonn-Tannenbusch ein Wohnungsangebot. Aber nach diesem Bericht, möchte ich dort nicht hinziehen.
Ohje, Gott sei Dank habe ich einfach ausgegoogelt: “wie lebt sich in Bonn Tannenbusch” und
jetzt weiß ich, diese Gegend ist nichts für mich, auch wenn das Immobilienangebot sehr interessant war. Dann werde ich den Besuchstermin stornieren. Unter Drogendealern will ich nicht wohnen.
Auch in Tannenbusch gibt es schöne Ecken 🙂