Alexander Marcus’ Börsenweisheiten im Test

Alexander Marcus – von seinen Fans nur King genannt – ist ein deutscher Musiker, der sich durch seine humorvolle und poppige Musik sowie seine extravagante Persönlichkeit einen Namen gemacht hat. Seine Musik kann am besten als eine Mischung aus Elektropop, Dance und humorvollen Texten beschrieben werden. Er selbst bezeichnet seine Musik als Mischung aus Elektro und Folklore- kurz Elektrolore.

Was Alexander Marcus von vielen anderen Künstlern unterscheidet, ist seine unverkennbare Art, seine Texte zu gestalten. Seine Lieder sind oft voller ironischer Anspielungen und humorvoller Wortspiele. Dabei bedient er sich gerne einer übertriebenen und manchmal absurden Bildsprache, die seine Songs zu wahren Ohrwürmern macht. So auch Stock Market, das auf lustige Art und Weise die Medienberichterstattung zur Börse aufs Korn nimmt.

In seinen Songs stellt sich Alexander Marcus oft als exzentrischer Superstar und trotteliger Looser dar. Er präsentiert sich in seinen Videos und auf der Bühne gerne in auffälligen Kostümen. Diese Selbstinszenierung als Gernegroß des Showbusiness ist ein zentrales Element seiner Musik und seiner öffentlichen Persona. Seine Texte triefen vor Selbstironie, so dass ich immer wieder lachen muss.

Alexander Marcus’ Musik polarisiert und ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Einige sehen in ihm einen kreativen Exzentriker ala Falco, der mit seiner Musik und seinem Auftreten unterhält und provoziert. Andere mögen seine Songs als albern, oberflächlich oder schlicht irrelevant empfinden. Auf jeden Fall verfügt der King jedoch mittlerweile über eine eigene, ihm treu ergebene Fangemeinde.

Feines Auge für Börsen-Blabla

Nun also zu einem seiner aktuellen Titel Stock Market . Da heißt es in der ersten Strophe:

Die Startups von heute sind Morgen die Taktgeber
So ‘nen Mist kannst du nur mit Spielgeld machen
Breit streuen muss die Divise sein
Immobilien kann nur eine Säule sein
Krypto kann schon Sinn machen
Was ist mit der operativen Marge beim DAX?
Der Nikkei startet im Minus
Wir alle warten (Ba-ba-ba-ba-ba, ba-ba-ba-ba-ba)
Auf die Entscheidung der Fe
d

Das sind die typischen Sätze, die man im Fernsehen sieht bei n-tv, Welt oder Bloomberg. Krypto kann schon Sinn machen ist für mich der Gipfel dieser Belanglosigkeiten. Faszinierend, wie gut diese Aussage dies geschreibt und einer der Gründe, warum ich Alexander Marcus immer mal gerne höre.

Wir alle warten…auf die Entscheidung der Fed ist ebenfalls eine sehr gute Beobachtung von viel gesagten Sätzen auf diesen Fernsehkanälen. Die Fed ist die amerikanische Notenbank, die mit ihren Zinsentscheidungen die Aktienmärkte über Amerika hinaus beeinflusst.

Es gibt noch einen zweiten Abschnitt im Lied, der mit Allgemeinplätzen wie Der volatile Markt bewegt sich seitwärts seit heut Morgen spielt.

In den Finanzmedien sind einige Scharlatane unterwegs

Ich finde, viel treffender kann man die wenig aussagekräftigen Nachrichten von diesen Börsenprofis nicht auf den Punkt bringen. Überhaupt sollte man sehr skeptisch sein, wenn man glaubt, man könne mit Hilfe von Experten und Medien wie Börse Online, Euro am Sonntag, Focus Money oder Der Aktionär überdurchschnittliche Renditen erzielen.

Die meisten Experten im Fernsehen möchten eigene Produkte wie Fonds oder Seminare verkaufen, die oft hohe Gebühren nach sich ziehen und sich daher nicht lohnen. Und eben erwähnte Zeitschriften werben auf dem Titel mit teilweise völlig unrealistischen Gewinnerwartungen, die oft sowohl das einzugehende Risiko außer Acht lassen und extrem unwahrscheinlich sind.

Gerd Kommer hat einmal diese Art von Publikationen zutreffend als Finanzpornografie bezeichnet. Dabei sollte man selbstverständlich nicht alle Zeitschriften über einen Kamm scheren, denn es gibt auch etliche Titel, die nicht mit der Gier der Leser spielen.

Zum Ende des Liedes findet der King ganz unvermittelt zurück zu seiner Message, die sich durch alle seine Texte zieht. So als hätte er plötzlich festgestellt, dass die Börse doch zu sehr auf den Eigennutz ausgerichtet ist. Er singt wieder von der allumfassenden Liebe, die ihm viel wichtiger ist. So wiederholt er zum Ende die versöhnliche Nachricht, mit der ich auch diesen Artikel enden lassen möchte.

Jeder ist für jeden was ganz, ganz besonderes
Was ganz, ganz besonderes

Hier für euch zum reinhören:

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