Playboy Magazin im Test: Lohnt sich der Kauf?

Der Playboy ist eine Institution unter den Herrenmagazinen. Während andere Magazine wie FHM in Deutschland längst dicht gemacht haben, gibt es den Playboy noch immer.

Was kann der Herr Käufer vom Playboy erwarten? Wie hält sich das Magazin finanziell in Zeiten großer Konkurrenz über Wasser?

Es sind richtig schwere Zeiten für den Playboy. Die verkaufte Auflage ist seit Jahren rückläufig und hat sich seit dem Jahr 2013 in etwa halbiert. Allgemein haben es Printprodukte seit längerer Zeit schwierig und mit der Digitalisierung geht die Auflage vieler Magazine immer weiter zurück. Beim Playboy dürfte die Digitalisierung aufgrund der einfachen Erreichbarkeit von (Gratis-)Pornoseiten besonders schwer wirken.

Erotische Fotos auf ungefähr jeder dritten Seite

Denn das war und ist nach wie vor das Hauptmerkmal, der Unique Selling Point vom Playboy Magazin: Nacktfotos von teilweise Personen des öffentlichen Lebens, teilweise von Models, in der aktuellen Ausgabe kommen noch Abdrucke von erotischen Fotos aus lange vergangenen Zeiten dazu. In dieser Januar-Ausgabe ist die am ehesten bekannte Person Claudelle Deckert, die vor einiger Zeit im Dschungelcamp war. Sie posiert gemeinsam mit ihrer Tochter auf etlichen Seiten in erotischer Manier.

Insgesamt machen Nacktbilder etwa 40 der 120 Seiten starken Ausgabe aus.

Ansonsten gibt es zwei ziemlich offensichtliche Werbeartikel für Autos der Nobelmarken Aston Martin und McLaren, gekennzeicnnet nur mit einem kleinen Hinweis, dass “der Autor den Wagen auf Einladung des Herstellers testete”. Überhaupt Werbung: Ich habe das Gefühl, dass sehr viele der redaktionellen Artikel Werbung beinhalten: Da gibt es Kleidung, bei der gleich Bezugsort und Preis mitangegeben sind. Ähnliches findet sich zu Schuhen und Gesichtspflege.

Da gibt es ein Gewinnspiel zur Wahl des Playmate des Jahres, bei dem ein weiteres Auto und andere stylische Produkte wie Fahrräder in Szene gesetzt werden und ein weiteres in Kooperation mit einer italienischen Automarke. Bei Ratgeber-Artikeln, zum Beispiel zum Mixen von Cocktails oder der Aufwertung des eigenen Zuhauses zur “Mansion”, werden die befragten Experten und ihre Unternehmen gut lesbar in Szene gesetzt. Vielleicht ist das in diesem Falle auch etwas zu kritisch von mir.

Nette Interviews und gute Witze

Dann gibt es Interviews, etwa mit Bergsteiger Reinhold Messner, Schauspieler Mads Mikkelsen oder Jazz-Musiker Till Brönner. Ganz interessant. Dann gibt es eine Witzeseite, von denen mir mehrere gut gefallen haben.

Spannend fand ich eine Reportage zum Zirkus-Krone, der gerade aufgrund von Corona pausiert. Hier erfährt man einige Dinge, unter anderem zu den hohen Betriebskosten aufgrund der Tiere.

Alles in allem besteht der Playboy also vor allem aus nackter Haut und Werbung, mal mehr, mal weniger offensichtlich. Ich finde, man merkt dem Playboy das schwierige wirtschaftliche Umfeld an. Abseits der erotischen Bilder und einiger interessanter Stellen habe ich mich an das Herrenmagazin Heritage Post erinnert gefühlt, wobei ich beim Playboy ehrlich gesagt damit gerechnet habe. Anders bei der Heritage Post, die ebenfalls sehr viel Werbung enthält und in mir andere Erwartungen geweckt hatte.

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