Gastbeitrag: Wirtschaftslücke Handwerk

Im handwerklichen Bereich fehlen seit Jahren Fachkräfte, da die jüngeren Generationen anderweitige Ausbildungen anstreben und es dadurch an Fachpersonal mangelt. Zudem steigen immer mehr ältere Menschen aus dem Beruf aus, da sie entweder in Rente gehen oder ihr Körper nicht mehr für die physische Arbeit ausreicht.

Aktuell bestehen Bemühungen, um diesen Wandel zu stoppen, aber leider geht der Plan nicht ganz auf. Es werden zwar immer mehr ausländische Fachkräfte ins Land geholt, aber diese decken bei Weitem noch nicht die Lücke, die entstanden ist und sich noch weiter vergrößert.

Teilweise scheitert es auch an den Maßnahmen, da sie an den falschen Stellen ansetzen. Das Handwerk muss wieder attraktiver wirken, um junge Menschen dafür zu animieren. Häufig liegt es auch an der Bezahlung, die im Vergleich zu Akademikerberufen deutlich geringer ausfällt.

Konsequenzen für die Wirtschaft

Deutschland benötigt Fachkräfte im Handwerk, um weiterhin eine florierende Wirtschaft zu besitzen. Die größten Firmen im Lande befinden sich in der Automobilindustrie, für die Industriemechaniker, Mechatroniker und ähnliche Experten erfordert werden. Wenn diese nicht gegeben sind, dann funktioniert die Produktion auch nicht. Das hat wiederum fatale Folgen für den Gewinn und somit für die Wirtschaft.

Doch letztendlich ist Deutschland eigentlich das Land, das für ihr Handwerk bekannt ist. Überall auf der Welt wird von deutschen Autos und Technologie geschwärmt, die unvergleichbar in der Qualität ist. Dahin muss sich der Wandel in den nächsten Jahren wieder bewegen, sodass Deutschland nicht seinen Ruf verliert und weiterhin eine Wirtschaftsmacht bleiben kann.

Dafür sollten attraktive Angebote für junge Menschen entstehen. Sie sollten zum Beispiel deutlich höhere Löhne in den Berufen bekommen und gleichzeitig körperlich entlastet werden. Viele junge Leute denken zum Beispiel, dass sie sich in physischen Jobs nicht den Körper langsam kaputtmachen wollen, weshalb sie lieber auf Bürojobs hinarbeiten.

Körperliche Arbeit kann dem Körper helfen

Das muss aber nicht zwingend der Fall sein, da es auch adäquate Arbeit im Handwerk gibt, die sogar gesundheitsfördernd ist. Wer sich zum Beispiel auf der Arbeit bewegt und geringe Lasten hebt, der trainiert seinen Körper. Das sorgt für eine gute Grundfitness, die für das Leben erforderlich ist. Deshalb sollte der Fokus auf solche Aktivitäten gelegt werden, sodass das typische Bild vom Arbeiter im Handwerk erlischt.

In einigen Zweigen des Handwerks wurde dies bereits umgesetzt, sodass die Arbeit körpergerecht ablaufen kann und zudem die Bezahlung stimmt. Dies wurde sogar von externen Unternehmen zertifiziert, die sich um Unfallversicherungen und zum Beispiel um die dguv v3 Prüfung kümmern.

Junge Leute möchten nicht ihr Leben für den Beruf opfern und genau das muss von vornherein im Handwerk klargestellt werden. Sobald das gegeben ist, wird sich der Fachkräftemangel normalisieren und die Wirtschaft davon profitieren.

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